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Kompetenzkarten zur Erfassung informell erworbener Kompetenzen in der Migrationsberatung 
(i. A. der Bertelsmann Stiftung

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1.1. Fragestellung und Methodik

Das Wachstum der immer größer werdenden Metropolen weltweit ist ein faszinierendes Phänomen, das uns vor allem aus Beispielen des amerikanischen und ostasiatischen Kontinents mit Megastädten wie New York, Sao Paolo, Tokio oder Hongkong bekannt ist. Doch dieses Phänomen hat nun auch den Mittleren Osten in dort bisher unbekannten Ausmaßen erreicht. Dubai ist eine der am schnellsten wachsenden Großstädte der Welt, die mitten aus einer riesigen Sandwüste mehr als 800 Meter in den Himmel aufragt. Dieses in demographischer und ökonomischer Hinsicht schnelle Wachstum ist einzigartig auf der ganzen Welt. In einer Gegend, die vor wenigen Jahrzehnten noch dünn besiedelt war, nahmen bereits einige der ehrgeizigsten architektonischen Projekte weltweit Gestalt an.

Die vorliegende Arbeit stellt einerseits die Entwicklung Dubais von einem kleinen Perlenfischerdorf zum zentralen Wirtschaftsstandort des Mittleren Ostens und zu einer weltweit bedeutenden Tourismusdestination mit fast 7 Mio. Besuchern (2007, Dubai Statistics Center) pro Jahr dar und gibt einen Überblick über dessen derzeitige wirtschaftliche, soziale und ökologische Situation, wobei das besondere Augenmerk auf den von der Regierung unternommenen Diversifizierungsstrategien, speziell der Tourismuswirtschaft und damit zusammenhängenden Imagegestaltung Dubais liegt. Dabei soll die vorliegende Studie die Frage beantworten, ob Dubai seinen bisherigen Wohlstand und das Wirtschaftswachstum infolge der durchgeführten Diversifizierung auch nach Versiegen der Ölquellen erhalten kann und inwiefern die gezielte Platzierung des Images dazu beitragen konnte und kann. Zudem werden Prognosen abgegeben, wie sich Dubai im Zuge der Weltwirtschaftskrise verändern könnte.


Methodik
Nach einem eher deskriptiven Ansatz in
Kapitel 2 und 3 werden speziell in Kapitel 4 zu Tourismus und Imagegestaltung in Dubai verschiedene theoretische Forschungsansätze und –Perspektiven miteinbezogen (z.B. Häußermanns Festivalisierung der Stadtpolitik und Schmids Ökonomie der Faszination).
In vielen Quellen wird Dubai nur auf sehr einseitige Weise dargestellt, meist in Bezug auf die dortigen
Mega-Bauprojekte, die auch in den Medien immer wieder auftauchen. Vor allem in den letzten Jahren erscheint Dubai zudem aufgrund des Gastarbeiterproblems häufiger negativ in den Schlagzeilen. In dieser Arbeit sollen daher die verschiedenen komplexen Facetten Dubais miteinbezogen und ein Überblick über beide Seiten der Wirtschaft und des Lebens in Dubai gegeben werden.

(...)


1.2. Aufbau
Die vorliegende Arbeit ist nach der Einleitung in
drei Hauptkapitel unterteilt. Kapitel 2 verschafft einen Überblick über die Rahmenbedingungen wirtschaftlichen Handelns in Dubai ohne die ein differenziertes Verständnis der Vorgänge und der schnellen Wirtschaftsentwicklung des Emirats nicht möglich wäre. Neben den geographischen Besonderheiten wird ein geschichtlicher Überblick bis zur Gründung der Vereinigten Arabischen Emirate gegeben. Außerdem wird das politische und rechtliche System erläutert, um eine Vorstellung der autokratischen Strukturen zu erhalten. Auch die Frage, ob Dubai typische rentierstaatliche Strukturen aufweist, wie sie in Erdöl produzierenden Ländern üblich sind und welche Folgen dies nach sich zieht, wird beantwortet.

Das Kapitel über die Gastarbeiter in Dubai ermöglicht einen Einblick in den Arbeitsmarkt und die gesellschaftliche Situation Dubais und ist auch hinsichtlich zukünftiger Entwicklungen von Bedeutung. Dubai kann dabei nicht in allen Bereichen völlig losgelöst von den Vereinigten Arabischen Emiraten betrachtet werden, da die Entwicklungen teilweise einheitlich verlaufen sind und/oder in einigen Fällen kein unabhängiges Datenmaterial vorlag.


Kapitel 3 stellt gemäß der Themenstellung den Einfluss der Erdölexporte und –einnahmen als „Werkzeuge“ der wirtschaftlichen Entwicklung dar und klärt die Frage, ob Dubais Abhängigkeit von diesem Sektor verringert werden konnte. Dazu werden in Kapitel 3.2. die zu diesem Zwecke von der Regierung durchgeführten Diversifizierungsmaßnahmen ausführlich beschrieben und ihre Bedeutung und Erfolge durch statistische Daten belegt. Dabei spielt Dubais Entwicklung zur Handelsdrehscheibe des Mittleren Ostens eine ausschlaggebende Rolle, da dieser Bereich von besonderer Bedeutung als alternative Einnahmequelle zum Erdölsektor ist. Als ebenfalls wichtige Eckpfeiler der Diversifizierung werden auch der Banken- und Finanzsektor und die Immobilienwirtschaft umfassend behandelt. Ein besonderes Gewicht kommt dem Tourismussektor zu, der nicht nur im Hinblick auf die Diversifizierung der Wirtschaft, sondern auch auf das Image Dubais einen enormen Stellenwert besitzt. Das anschließende Zwischenresümee soll den Erfolg der Diversifizierungsmaßnahmen abwägen und eine Prognose zu künftigen Entwicklungen im Zuge der Weltwirtschaftskrise geben.


In Kapitel 4 wird, durch Einbettung in verschiedene theoretische Grundlagen und Konzepte, die Imagegestaltung Dubais dargestellt, wobei der Schwerpunkt auf den Beitrag ausgewählter touristischer Architektur, Wahrzeichenbauten und Inszenierungen als Mittel zur Imagegestaltung gelegt wird. Auch wenn viele Bauprojekte nicht in erster Linie für Touristen errichtet wurden, sind sie doch ein wichtiger Imagefaktor. Es sollen dadurch nicht nur Besucher angelockt werden, da das Interesse auch immer den Investoren gilt. Kapitel 4 teilt sich in zwei Bereiche, wobei sich der erste Teil eher auf spektakuläre Einzelgebäude und der zweite auf komplette inszenierte (Erlebnis-)Welten bezieht, die anhand ausgewählter Fallbeispiele jeweils erläutert werden. In Kapitel 4.2. wird die Theorie der „Ökonomie der Faszination“ kurz vorgestellt und anhand einiger Beispiele aus Dubai erläutert. Für eine ausführliche Darstellung würde es allerdings einer eigenen Arbeit bedürfen. Kapitel 4.3. beleuchtet kritisch die Schattenseiten der Bebauung und städtebauliche Probleme in Dubai. Um Kapitel 4 zu vervollständigen, wird kurz auf die wichtigsten Diversifizierungsstrategien innerhalb des Tourismussektors eingegangen, die sowohl zur Minderung der Saisonalität als auch für das Image Dubais als ganzjähriges Reiseziel von Bedeutung sind. Auch zu Kapitel 4 wird ein Zwischenfazit gezogen. Abschließend folgt in Kapitel 5 eine Zukunftsprognose, die mögliche soziale, wirtschaftliche und ökologische Probleme aufzeigt.